Vorlesung: Johann Wolfgang Goethe (SoSe 2017)
Prof. Dr. Albert Meier

Johann Wolfgang Goethe – Die Wahlverwandtschaften

Goethes dritter Roman Die Wahlverwandtschaften ist in seiner nachklassischen Phase entstanden und kann als poetisches Experiment verstanden werden: Erzählt wird ein Ehebruch, den ein Ehepaargewissermaßen mit sich selbst begeht, wobei auf die romantypischen Abenteuer in exotischem Ambiente konsequent verzichtet wird, um die Lebenswelt der beginnenden 19. Jahrhunderts darzustellen (alle Ereignisse spielen in der deutschen Gegenwart und sind strikt ‘wahrscheinlich’ geschildert).

Im Kontrast zur Alltäglichkeit der Motive geschieht das Erzählen auf ungemein kunstvolle Weise, indem eine Vielzahl aussagekräftiger Symbole zum Einsatz kommt und wesentliche Motive der Handlung raffiniert aufeinander bezogen sind:

1) Die vier Protagonisten sind über Namensähnlichkeiten miteinander verbunden: Eduard (der eigentlich ‘Otto’ heißt), der Hauptmann (der ebenfalls den Namen ‘Otto’ trägt), Eduards Gattin Charlotte und deren Nichte Ottilie tragen alle die Silbe ‘ott’ im Namen.

2) Die spielerische Erzählweise spiegelt sich in der auffälligen Dopplung von Motiven wider (z. B. nimmt der Architekt am Ottiliens Sarg die gleiche Stellung ein wie zuvor beim Nachstellen eines Gemäldes).

Im Text wird zum einen über chemische Wechselwirkungen, ohne dass den Figuren bewusst wäre, dass sie dadurch auf ihr eigenes Verhalten voraus deuten. Der Romantitel selbst verweist auf De attractionibus electivis (1775) des schwedischen Chemikers Bergmann, der mit der Metapher der ‘Wahlverwandtschaften’ das Verhalten von chemischen Substanzen beschreibt, die sich durch Hinzufügen anderer Stoffe aus der einen Bindung lösen, um neue eingehen (so wie sich die vier Hauptfiguren von Goethes Roman über Kreuz verlieben).

Die konsequente Verwendung von Symbolen (die es in der Alltagswelt ja nicht gibt) ist als Poetisierungsstrategie zu begreifen: Die an sich realistische Handlung wird auf diese Weise literarisiert – das Erzählen markiert sich dadurch als kunstvolle Überhöhung der Realität (realistisches Erzählen lässt sich in dieser Hinsicht als Romantik unter erschwerten Bedingungen verstehen, weil zwar auf romantiktypische Fantastik verzichtet wird, nicht aber auf die Artifizialität des Erzählens).

Wilhelm Meisters Lehrjahre sind gewissermaaßen durchaus prosaïsch – und modern. Das Romantische geht darinn zu Grunde – auch die Naturpoësie, das Wunderbare – Er handelt blos von gewöhnlichen menschlichen Dingen – die Natur und der Mystizism sind ganz vergessen. […] Das Wunderbare darinn wird ausdrücklich, als Poesie und Schwärmerey, behandelt. Künstlerischer Atheïsmus ist der Geist des Buchs.

[Novalis: Fragmente und Studien II. In: Novalis: Werke, Tagebücher und Briefe Friedrich von Hardenbergs. Herausgegeben von Hans-Joachim Mähl und Richard Samuel. Band 2: Das philosophisch-theoretische Werk. Herausgegeben von Hans-Joachim Mähl. München – Wien 1978, S. 799-814, hier S. 800f.]


Diese wunderbare Prosa ist Prosa und doch Poesie. Ihre Fülle ist zierlich, ihre Einfachheit bedeutend und vielsagend und ihre hohe und zarte Ausbildung ist ohne eigen sinnige Strenge.

[Schlegel, Friedrich: Über Goethes Meister. In: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Herausgegeben von Ernst Behler unter Mitwirkung von Jean-Jacques Anstett und Hans Eichner. Zweiter Band. Erste Abteilung: Charakteristiken und Kritiken I (1796-1801). Herausgegeben und eingeleitet von Hans Eichner. München – Paderborn –Wien – Zürich 1967, S. 126-146, hier S. 133.]


Mädchen
Ich zweifle doch am Ernst verschränkter Zeiten!
Zwar lausch’ ich gern bei deinen Silbespielen;
Allein mir scheint, was Herzen redlich fühlen,
Mein süßer Freund, das soll man nicht befeilen.

Der Dichter pflegt, um nicht zu langeweilen,
Sein Innerstes von Grund aus umzuwühlen;
Doch seine Wunden weiß er auszukühlen,
Mit Zauberwort die tiefsten auszuheilen.


Dichter
Schau, Liebchen, hin! Wie geht’s dem Feuerwerker?
Drauf ausgelernt, wie man nach Maßen wettert,
Irrgänglich-klug miniert er seine Grüfte;

Allein die Macht des Elements ist stärker,
Und eh’ er sich’s versieht, geht er zerschmettert
Mit allen seinen Künsten in die Lüfte.

[Goethe, Johann Wolfgang: Sonett XV. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder: Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften. 1807-1814. Herausgegeben von Christoph Siegrist, Hans J. Becker, Dorothea Hölscher-Lohmeyer, Norbert Miller, Gerhard H. Müller und John Neubauer. München – Wien 1987, S. 20.]


Ich kann mich gar nicht gewöhnen ans gemeine Leben in der Poesie, weit eher an die Poesie im Leben, es kommt mir Manches bloß wie gebohnt und nicht geschnitzt vor.

[Görres, Joseph: An Achim von Arnim, 1. 1. 1810. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder: Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften. 1807-1814. Herausgegeben von Christoph Siegrist, Hans J. Becker, Dorothea Hölscher-Lohmeyer, Norbert Miller, Gerhard H. Müller und John Neubauer. München – Wien 1987, S. 1223.]


Das Werk wird von den Einen zu übermäßig gelobt, von den Andern vielleicht zu scharf getadelt, auch gehört es von einer Seite unter die besten, von der andern unter die tadelswürdigsten Produkte seines genialischen, aber das Publikum gar zu sehr verachtenden Urhebers. Das Buch muß (wie Goethe selbst sagt) dreimal gelesen werden.

[Wieland, Christoph Martin: An Charlotte Geßner, 10. 2. 1810. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder: Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften. 1807-1814. Herausgegeben von Christoph Siegrist, Hans J. Becker, Dorothea Hölscher-Lohmeyer, Norbert Miller, Gerhard H. Müller und John Neubauer. München – Wien 1987, S. 1231.]


»[…] Es ist in den Wahlverwandtschaften überall keine Zeile, die ich nicht selber erlebt hätte, und es steckt darin mehr, als irgend jemand bei einmaligem Lesen aufzunehmen im Stande wäre.«

[Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 19. Herausgegeben von Heinz Schlaffer. München – Wien 1986, S. 281.]


Zärtliche Mütter brachten zuerst heimlich ihre Kinder, und sie glaubten eine plötzliche Besserung zu spüren. Das Zutrauen vermehrte sich, und zuletzt war Niemand so alt und so schwach, der sich nicht an dieser Stelle eine Erquickung gesucht hätte. Der Zudrang wuchs und man sah sich genötigt die Kapelle, ja außer den Stunden des Gottesdienstes, die Kirche zu verschließen.

[Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 297.]


[…] und wer spielt nicht gern mit Ähnlichkeiten?

[Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 318.]


Schon einmal hatte er so vor Belisar gestanden. Unwillkürlich geriet er jetzt in die gleiche Stellung; und wie natürlich war sie auch diesmal!

[Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 526.]


Was sagen Sie zu Göthes neuem Romane? So manches Treffliche auch darin ist, bin ich nicht ganz Eins mit dem Werk. Einmal ist eine gewisse Trockenheit und Weitläuftigkeit in Herzählung des äußern Lebens, der Parkanlagen u.s.f., in die Göthe manchmal, vielleicht selbst durch das Diktieren, verfällt. Dann kommen die großen Evenemens, wie der Tod des Kindes, so plötzlich und unvorbereitet, dass sie mehr Zufall scheinen als Schicksal, was nie sonderlich ergreift. Endlich ist eine Tendenz im Ganzen, die zerreißt, ohne wieder durch Versetzung ins Unendliche zu beruhigen. Die Charaktere entfernen sich von der Bahn gewöhnlicher Pflichten, und gehen doch nicht recht ins Idealische über. Es sollte mich nicht wundern, wenn Manche die Wahlverwandtschaften unmoralisch fänden. Eine Sonderbarkeit ist noch das häufige ins Wasser Fallen und die wiederholten Rettungsversuche. Demungeachtet liebe ich indes das Ganze …

[Humboldt, Wilhelm von: An Friedrich Gottlieb Welcker, 23. 12. 1809. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist u. a. München – Wien 1987, S. 1222.]


J’ai commencé hier au soir mon roman [Madame Bovary]. J’entrevois maintenant des difficultés de style qui m’épouvantent. Ce n’est pas une petite affaire que d’être simple. J’ai peur de tomber dans le Paul de Kock ou de faire du Balzac chateaubrianisé.

[Flaubert, Gustave: An Louise Colet, 20. 9. 1851. In: Flaubert, Gustave: Correspondance. Choix et présentation de Bernard Masson. Texte établi par Jean Bruneau. [Paris] 1975, S. 138.]


Daß aber das Allgemeine nicht gemein werde, erfordert einen Meister. Alle Stümper werfen sich auf das Unerhörte, Seltsame.

[Eckermann, Johann Peter: Bemerkungen über Goethe’s Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist u. a. München – Wien 1987, S. 1243.]


Die Differenzierung von Kunst gegen das Medium der Wahrheit kann nicht begriffen werden als Verzicht auf kognitive Prozesse bei der Produktion oder Rezeption von Kunstwerken, etwa auf der Basis von Institution und Genuß. Das wäre weit gefehlt. Sie besteht vielmehr in einer Spezifikation der Anforderungen an Kognition unter der Bedingung einer stilbedingten Absonderung, schließlich
unter konsequentem Verzicht auf realitätsbezogene adaequatio. Dies gilt auch für eine in einem programmatischen Sinne ›realistische‹ Kunst − deren Problem und deren Reiz genau darin besteht, daß sie trotzdem Kunst ist. An die Stelle der adaequatio tritt so etwas wie immanente Stimmigkeit des Kunstwerks: Dessen Elemente müssen einander fordern in einer Verdichtung, die Lücken erkennbar und Überflüssiges ausscheidbar macht.

[Luhmann, Niklas: Ist Kunst codierbar?. In: Luhmann, Niklas: Schriften zu Kunst und Literatur. Herausgegeben von Niels Werber. Frankfurt am Main 2008 (stw 1872), S. 14-44, hier S. 19.]


Eduard war so liebenswürdig, so freundlich, so dringend; er bat sie, bei ihr bleiben zu dürfen, er forderte nicht, bald ernst bald scherzhaft suchte er sie zu bereden, er dachte nicht daran, daß er Rechte habe und löschte zuletzt mutwillig die Kerze aus. | In der Lampendämmerung sogleich behauptete die innre Neigung, behauptete die Einbildungskraft ihre Rechte über das Wirkliche. Eduard hielt nur Ottilien in seinen Armen; Charlotte schwebte der Hauptmann näher oder ferner vor der Seele, und so verwebten, wundersam genug, sich Abwesendes und Gegenwärtiges reizend und wonnevoll durcheinander. | Und doch läßt sich die Gegenwart ihr ungeheures Recht nicht rauben. Sie brachten einen Teil der Nacht unter allerlei Gesprächen und Scherzen zu, die um desto freier waren als das Herz leider keinen Teil daran nahm. Aber als Eduard des andern Morgens an dem Busen seiner Frau erwachte, schien ihm der Tag ahndungsvoll hereinzublicken, die Sonne schien ihm ein Verbrechen zu beleuchten; er schlich sich leise von ihrer Seite, und sie fand sich, seltsam genug, allein als sie erwachte.

[Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 363f.]


Das Gebet war verrichtet, Ottilien das Kind auf die Arme gelegt, und als sie mit Neigung auf dasselbe heruntersah, erschrak sie nicht wenig an seinen offenen Augen: denn sie glaubte in ihre eigenen zu sehen, eine solche Übereinstimmung hätte Jeden überraschen müssen. Mittler, der zunächst das Kind empfing, stutzte gleichfalls, indem er in der Bildung desselben eine so auffallende Ähnlichkeit, und zwar mit dem Hauptmann erblickte, dergleichen ihm sonst noch nie vorgekommen war.

[Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 461f.]


Es scheint, daß den Verfasser seine fortgesetzten physikalischen Arbeiten zu diesem seltsamen Titel veranlassten. Er mochte bemerkt haben, daß man in der Naturlehre sich sehr oft ethischer Gleichnisse bedient, um etwas von dem Kreise menschlichen Wissens weit Entferntes näher heranzubringen; und so hat er auch wohl, in einem sittlichen Falle, eine chemische Gleichnisrede zu ihrem geistigen Ursprunge zurückführen mögen, um so mehr, als doch überall nur eine Natur ist, und auch durch das Reich der heitern Vernunft-Freiheit die Spuren trüber leidenschaftlicher Not-wendigkeit sich unaufhaltsam hindurchziehen, die nur durch eine höhere Hand, und vielleicht auch nicht in diesem Leben, völlig auszulöschen sind.

Goethe, Johann Wolfgang: Notiz [Anzeige im Morgenblatt für gebildete Stände, 14. 9. 1809]. In: Goethe, Johann
Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in
Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften
1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist u. a. München – Wien 1987, S. 285,
[…] denn eigentlich sind die verwickelten Fälle die interessantesten. Erst bei diesen lernt man die
Grade der Verwandtschaften, die nähern, stärkern, entferntern, geringern Beziehungen kennen; die
Verwandtschaften werden erst interessant, wenn sie Scheidungen bewirken.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 316f.
Verzeihen Sie mir, sagte Charlotte, wie ich dem Naturforscher verzeihe; aber ich würde hier niemals
eine Wahl, eher eine Naturnotwendigkeit erblicken, und diese kaum: denn es ist am Ende vielleicht
gar nur die Sache der Gelegenheit. Gelegenheit macht Verhältnisse, wie sie Diebe macht; […].
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 317.
Z. B. was wir Kalkstein nennen ist eine mehr oder weniger reine Kalkerde, innig mit einer zarten
Säure verbunden, die uns in Luft-form bekannt geworden ist. Bringt man ein Stück solchen Steines
in verdünnte Schwefelsäure, so ergreift diese den Kalk und erscheint mit ihm als Gyps; jene zarte
luftige Säure hingegen entflieht.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 317.
Ja wohl! versetzte der Hauptmann: diese Fälle sind allerdings die bedeutendsten und merkwürdigsten,
wo man das Anziehen, das Verwandtsein, dieses Verlassen, dieses Vereinigen gleichsam übers Kreuz,
wirklich darstellen kann; wo vier, bisher je zwei zu zwei verbundene Wesen in Berührung gebracht,
ihre bisherige Vereinigung verlassen und sich aufs neue verbinden. In diesem Fahrenlassen und
Ergreifen, in diesem Fliehen und Suchen, glaubt man wirklich eine höhere Bestimmung zu sehen;
man traut solchen Wesen eine Art von Wollen und Wählen zu, und hält das Kunstwort
Wahlverwandtschaften vollkommen gerechtfertigt. | Beschreiben Sie mir einen solchen Fall, sagte
Charlotte. | Man sollte dergleichen, versetzte der Hauptmann, nicht mit Worten abtun. Wie schon
gesagt! sobald ich Ihnen die Versuche selbst zeigen kann, wird alles anschaulicher und angenehmer
werden.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 318f.
Denken Sie sich ein A, das mit einem B innig verbunden ist, durch viele Mittel und durch manche
Gewalt nicht von ihm zu trennen; denken Sie sich ein C, das sich eben so zu einem D verhält; bringen
Sie nun die beiden Paare in Berührung: A wird sich zu D, C zu B werfen, ohne daß man sagen kann,
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wer das andere zuerst verlassen, wer sich mit dem andern zuerst wieder verbunden habe.
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seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 319.
Nun denn! fiel Eduard ein: bis wir alles dieses mit Augen sehen, wollen wir diese Formel als
Gleichnisrede betrachten, woraus wir uns eine Lehre zum unmittelbaren Gebrauch ziehen. Du stellst
das A vor, Charlotte, und ich dein B: denn eigentlich hänge ich doch nur von dir ab und folge dir, wie
dem A das B. Das C ist ganz deutlich der Capitain, der mich für diesmal dir einigermaßen entzieht.
Nun ist es billig, daß wenn du nicht ins Unbestimmte entweichen sollst, dir für ein D gesorgt werde,
und das ist ohne Frage das liebenswürdige Dämchen Ottilie, gegen deren Annäherung du dich nicht
länger verteidigen darfst.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 319f.
[…] Eduard hingegen rief aus: Nehmen Sie sich nur, lieber Freund, vor dem D in Acht! Was sollte B
denn anfangen, wenn ihm C entrissen würde? | Nun, ich dächte doch, versetzte Charlotte, das
verstünde sich von selbst. | Freilich, rief Eduard: es kehrte zu seinem A zurück, zu seinem A und O!
rief er, indem er aufsprang und Charlotten fest an seine Brust drückte.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 324.
Z. B. was wir Kalkstein nennen ist eine mehr oder weniger reine Kalkerde, innig mit einer zarten
Säure verbunden, die uns in Luftform bekannt geworden ist. Bringt man ein Stück solchen Steines in
verdünnte Schwefelsäure, so ergreift diese den Kalk und erscheint mit ihm als Gyps; jene zarte luftige
Säure hingegen entflieht.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 317.
[…] wenn von Ihren Naturkörpern die Rede ist, so scheint mir die Wahl bloß in den Händen des
Chemikers zu liegen, der diese Wesen zusammenbringt. Sind sie aber einmal beisammen, dann gnade
ihnen Gott! In dem gegenwärtigen Falle dauert mich nur die arme Luftsäure, die sich wieder im
Unendlichen herumtreiben muß. | Es kommt nur auf sie an, versetzte der Hauptmann, sich mit dem
Wasser zu verbinden und als Mineralquelle Gesunden und Kranken zur Erquickung zu dienen. | Der
Gyps hat gut reden, sagte Charlotte, der ist nun fertig, ist ein Körper, ist versorgt, anstatt daß jenes
ausgetriebene Wesen noch manche Not haben kann bis es wieder unterkommt. | Ich müßte sehr irren,
sagte Eduard lächelnd, oder es steckt eine kleine Tücke hinter deinen Reden. Gesteh’ nur deine
Schalkheit! Am Ende bin ich in deinen Augen der Kalk, der vom Hauptmann, als einer Schwefelsäure
ergriffen, deiner anmutigen Gesellschaft entzogen und in einen refraktären Gyps verwandelt wird.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 317f.
Eduard – so nennen wir einen reichen Baron im besten Mannesalter – Eduard hatte in seiner
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Baumschule die schönste Stunde eines Aprilnach-mittags zugebracht, um frisch erhal-tene
Pfropfreiser auf junge Stämme zu bringen.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 286.
Daß der Herbst eben so herrlich würde wie der Frühling, dafür war gesorgt. Alle sogenannte
Sommergewächse, alles was im Herbst mit Blühen nicht enden kann und sich der Kälte noch keck
entgegen entwickelt, Astern besonders, waren in der größten Mannigfaltigkeit gesät und sollten nun
überallhin verpflanzt, einen Stern-himmel über die Erde bilden.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 466.
Charlotte, so aufrichtig sie zu sprechen schien, verhehlte doch etwas. Sie hatte nämlich damals dem
von Reisen zurückkehrenden Eduard Ottilien absichtlich vorgeführt, um dieser geliebten
Pflegetochter eine so große Partie zuzuwenden: denn an sich selbst, in Bezug auf Eduard, dachte sie
nicht mehr. Der Hauptmann war auch angestiftet, Eduarden aufmerksam zu machen; aber dieser, der
seine frühe Liebe zu Charlotten hartnäckig im Sinne behielt, sah weder rechts noch links, und war
nur glücklich in dem Gefühl, daß es möglich sei, eines so lebhaft gewünschten und durch eine Reihe
von Ereignissen scheinbar auf immer versagten Gutes endlich doch teilhaft zu werden.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 297.
Diese Begebenheit hatte sich mit dem Hauptmann und einer Nachbarin wirklich zugetragen, zwar
nicht ganz wie sie der Engländer erzählte, doch war sie in den Hauptzügen nicht entstellt, nur im
Einzelnen mehr ausgebildet und ausgeschmückt, wie es dergleichen Geschichten zu ergehen pflegt,
wenn sie erst durch den Mund der Menge und sodann durch die Phantasie eines geist- und geschmackreichen Erzählers durchgehen. Es bleibt zuletzt meist alles und nichts wie es war.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 482.
Damit erschließt sich die letzte jener rettenden Korrespondenzen, in denen mit unvergleichlich
strenger Genauigkeit die zart gebildete Novelle dem Roman entspricht.«
Benjamin, Walter: Goethes Wahlverwandtschaften. In: Walter Benjamin: Gesammelte Schriften I, Band I. Herausgegeben
von Rolf Tiedemann und Herrmann Schweppenhäuser. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1974. S. 123-202, hier S. 196.
Nie ist die Fülle vorverkündender und paralleler Züge im Roman den Kritikern entgangen. Sie gilt
als nächstgelegener Ausdruck seiner Art schon längst für genugsam gewürdigt. Dennoch scheint –
von seiner Deutung völlig abgesehn – wie tief er das gesamte Werk durchdringt, nie voll erfaßt. Erst
wenn dies aufgehellt im Blickfeld steht, wird klar, daß weder ein bizarrer Hang des Autors, noch gar
bloße Spannungssteigerung darinnen liegt. Dann erst tritt auch genauer an den Tag, was diese Züge
allermeist enthalten. Es ist eine Todessymbolik. ›Daß es zu bösen Häusern hinaus gehen muß, sieht
man ja gleich im Anfang‹ heißt es mit einer seltsamen Redewendung bei Goethe.
Benjamin, Walter: Goethes Wahlverwandtschaften. In: Walter Benjamin: Gesammelte Schriften I, Band I. Herausgegeben
von Rolf Tiedemann und Herrmann Schweppenhäuser. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1974. S. 123-202, hier S. 135.
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So ruhen die Liebenden neben einander. Frieden schwebt über ihrer Stätte, heitere verwandte
Engelsbilder schauen vom Gewölbe auf sie herab, und welch ein freundlicher Augenblick wird es
sein, wenn sie dereinst wieder zusammen erwachen.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 529.
Dieses Göthesche Werk ist durch und durch materialistisch oder, wie Schelling sich ausdrückt, rein
physiologisch. Was mich vollends empört, ist die scheinbare Verwandlung am Ende der
Fleischlichkeit in Geistlichkeit, man dürfte sagen: die Himmelfahrt der bösen Lust.
Jacobi, Friedrich Heinrich: An Friedrich Köppen, 12. 1. 1810. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach
Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G.
Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph
Siegrist u. a. München – Wien 1987, S. 1223f., hier S. 1224.
Eduard begleitete den Grafen auf sein Zimmer und ließ sich recht gern durchs Gespräch verführen,
noch einige Zeit lang bei ihm zu bleiben. Der Graf verlor sich in vorige Zeiten, gedachte mit
Lebhaftigkeit an die Schönheit Charlottens, die er als ein Kenner mit vielem Feuer erwiderte. Ein
schöner Fuß ist eine große Gabe der Natur. Diese Anmut ist unverwüstlich. Ich habe sie heute im
Gehen beobachtet; noch immer möchte man ihren Schuh küssen, und die zwar etwas barbarische aber
doch tief gefühlte Ehrenbezeugung der Sarmaten wiederholen, die sich nichts besseres kennen, als
aus dem Schuh einer geliebten und verehrten Person ihre Gesundheit zu trinken.
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 360.
Warum ich denn aber eigentlich komme, sagte er zuletzt, muss ich dir nur gestehen. Ich habe ein
Gelübde getan, heute Abend noch deinen Schuh zu küssen. | Das ist dir lange nicht eingefallen, sagte
Charlotte. Desto schlimmer, versetzte Eduard, und desto besser!
Goethe, Johann Wolfgang: Die Wahlverwandtschaften. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen
seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert,
Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807-1814. Hrsg. von Christoph Siegrist
u. a. München – Wien 1987, S. 283-529, hier S. 363.