Vorlesung: Johann Wolfgang Goethe (SoSe 2017)
Prof. Dr. Albert Meier

Johann Wolfgang Goethe – Reaktionen auf die Französische Revolution

Die Hinrichtung des französischen Königs Ludwig XVI. im Jahr 1793 hat vor allem in Deutschland den französischen Revolutionären alle verbliebenen Sympathien gekostet. Umso mehr versucht Johann Wolfgang Goethe »dieses schrecklichste aller Ereignisse in seinen Ursachen und Folgen dichterisch zu gewältigen«, als die Gewaltsamkeit der Zeitgeschichte seinem klassizistischen Humanitätsideal diametral entgegensteht.

Goethes Schreibarbeit an Torquato Tasso (1790 veröffentlicht), seinem zweiten neuklassizistischen Hauptwerk, hat bereits um 1780 eingesetzt und ist in Italien wiederaufgenommen worden. Goethe nutzt die in vieler Hinsicht nur unzuverlässig überlieferte Lebensgeschichte des italienischen Dichters Torquato Tasso (1544-1595) und stilisiert sie entsprechend der in Italien entwickelten Ästhetik zu einem regelkonformen Schauspiel, dessen ethischer Kern in der Formel »Erlaubt ist was sich ziemt« seinen Ausdruck findet. (Auszüge unten)

Eine erste gewichtige Reaktion Goethes auf die Revolutionsereignisse in Frankreich enthalten die satirisch ausgerichteten Epigramme. Venedig 1790 (entstanden aus Anlass der zweiten Italienreise 1790, veröffentlicht 1796). Die explizit ›politischen‹ Epigramme Nr. 53, Nr. 58 und Nr. 50 schreiben die Hauptschuld am gesellschaftlichen Umsturz im Nachbarland dem Fehlverhalten der französischen Aristokratie zu und warnen zugleich vor dem Umschlagen der Volksherrschaft in eine neue Unfreiheit. (Die Epigramme befinden sich unten bei »Zitate«.)

Als weitere Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution ist das fünfaktige Prosa-Lustspiel Der Groß-Cophta (1792) zu nennen, das in verfremdeter Gestalt den historischen Skandal der sog. ›Halsbandaffäre‹ aufgreift, die Goethe als Ausdruck der moralischen Diskreditiertheit der französischen Monarchie verstand.

Goethes eigentliches ›politisches Glaubensbekenntnis‹ jener Zeit enthält das Fragment gebliebene Drama Die Aufgeregten (1793), in dem die ›Gräfin‹ diejenigen Erfahrungen und Wertvorstellung des wahren Adels verkörpert, von denen zu hoffen steht, dass sie ein Überspringen der Revolution auf Deutschland verhindern.

Eines der bekanntesten Werke im Kontext der Revolutionsschriften Goethes ist die Novellensammlung Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten (1795). Nach dem Vorbild von Giovanni Boccaccios Decameron (ca. 1350) zeigt die Rahmenhandlung unter deutschen Adeligen, die im Gefolge der Französischen Revolution auf rechtsrheinisches Gebiet geflohen sind, wie politisch-ideologische Differenzen die Schicksalsgemeinschaft zunächst stören, dann aber im ästhetischen Medium eines geregelten Erzählens überwunden werden:

»Die Gegenstände Ihrer Erzählungen gebe ich Ihnen ganz frei, aber lassen Sie uns wenigstens an der Form sehen, daß wir in guter Gesellschaft sind.«

Goethe, Johann Wolfgang: Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort [in: Zur Morphologie II,1 <1823>]. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 12: Zur Naturwissenschaft überhaupt, besonders zur Morphologie / Erfahrung, Betrachtung, Folgerung, durch Lebensereignisse verbunden. Herausgegeben von Hans J. Becker, Gerhard H. Müller, John Neubauer und Peter Schmidt. München – Wien 1989, S. 306-309, hier S. 308.


Goethe, Johann Wolfgang: Torquato Tasso. Ein Schauspiel. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 3.1: Italien und Weimar. 1786-1790 (1). Herausgegeben von Norbert Miller und Hartmut Reinhardt. München – Wien 1990, S. 426-520, hier S. 453.


Goethe, Johann Wolfgang: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 4.1: Wirkungen der Französischen Revolution. 1791-1797 (1). Herausgegeben von Reiner Wild. München – Wien 1988, S. 436- 550, hier S. 476.

Goethe, Johann Wolfgang: Tag- und Jahres-Hefte:

»[…] ich aber, die gräulichen unaufhaltsamen Folgen solcher gewalttätig aufgelösten Zustände mit Augen schauend und zugleich ein ähnliches Geheimtreiben im Vaterlande durch und durchblickend, hielt ein- für allemal am Bestehenden fest, an dessen Verbesserung, Belebung und Richtung zum Sinnigen, Verständigen, ich mein Lebenlang bewußt und unbewußt gewirkt hatte, und konnte und wollte diese Gesinnung nicht verhehlen.»

[Goethe, Johann Wolfgang: Tag- und Jahres-Hefte als Ergänzung meiner sonstigen Bekenntnisse. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 14: Autobiographische Schriften der frühen Zwanziger Jahre. Herausgegeben von Reiner Wild. München – Wien 1986, S. 7-323, hier S. 37.]


Goethe, Johann Wolfgang: Bedeutende Fördernis:

»[…] schließt sich die vieljährige Richtung meines Geistes gegen die französische Revolution unmittelbar an, und es erklärt sich die grenzenlose Bemühung dieses schrecklichste aller Ereignisse in seinen Ursachen und Folgen dichterisch zu gewältigen.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort [in: Zur Morphologie II,1 <1823>]. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 12: Zur Naturwissenschaft überhaupt, besonders zur Morphologie / Erfahrung, Betrachtung, Folgerung, durch Lebensereignisse verbunden. Herausgegeben von Hans J. Becker, Gerhard H. Müller, John Neubauer und Peter Schmidt. München – Wien 1989, S. 306-309, hier S. 308.]


Goethe, Johann Wolfgang: Torquato Tasso:

»LEONORE applaudierend
Es lebe der zum erstenmal bekränzte!
Wie zieret den bescheidnen Mann der Kranz!
Tasso steht auf.

ALPHONS Es ist ein Vorbild nur von jener Krone,
Die auf dem Capitol dich zieren soll.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Torquato Tasso. Ein Schauspiel. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens.Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder.Band 3.1: Italien und Weimar. 1786-1790 (1). Herausgegeben von Norbert Miller und Hartmut Reinhardt. München – Wien 1990, S. 426-520, hier S. 439.]


»ALPHONS | So lob’ ich diese Tage meines Lebens | Als eine Zeit des Glückes und Gewinns. | Erweitert seh’ ich meine Grenze, weiß | Sie für die Zukunft sicher. Ohne Schwertschlag | Hast du’s geleistet, eine Bürgerkrone | Dir wohl verdient. Es sollen unsre Frauen | Vom ersten Eichenlaub am frühen Morgen | Geflochten dir sie um die Stirne legen.«

[Goethe: Tasso (Anm. 7), hier S. 445.]


»LEONORE | Groß ist Florenz und herrlich, doch der Wert | Von allen seinen aufgehäuften Schätzen | Reicht an Ferraras Edelsteine nicht. | Das Volk hat jene Stadt zur Stadt gemacht, | Ferrara ward durch seine Fürsten groß.«

[Goethe: Tasso (Anm. 7), hier S. 428.]


»TASSO | […] | Die goldne Zeit wohin ist sie geflohn? | Nach der sich jedes Herz vergebens sehnt! | […] | Wo jeder Vogel in der freien Luft | Und jedes Tier durch Berg und Täler schweifend | Zum Menschen sprach: erlaubt ist was gefällt.«

[Goethe: Tasso (Anm. 7), hier S. 453.]


»PRINZESSIN | Mein Freund, die goldne Zeit ist wohl vorbei: | […] | Noch treffen sich verwandte Herzen an | Und teilen den Genuß der schönen Welt; | Nur in dem Wahlspruch ändert sich, mein Freund, | Ein einzig Wort: erlaubt ist was sich ziemt.«

[Goethe: Tasso (Anm. 7), hier S. 453.]


»LEONORE | […] | Zwei Männer sind’s, ich hab’ es lang gefühlt, | Die darum Feinde sind, weil die Natur | Nicht Einen Mann aus ihnen beiden formte. | Und wären sie zu ihrem Vorteil klug, | So würden sie als Freunde sich verbinden; | Dann stünden sie für Einen Mann, und gingen | Mit Macht und Glück und Lust durchs Leben hin.«

[Goethe: Tasso (Anm. 7), hier S. 472.]


»ANTONIO | Gar viele Dinge sind in dieser Welt, | Die man dem andern gönnt und gerne teilt; | Jedoch es ist ein Schatz, den man allein | Dem Hochverdienten gerne gönnen mag, | Ein andrer, den man mit dem Höchstverdienten | Mit gutem Willen niemals teilen wird – | Und fragst du mich nach diesen beiden Schätzen; | Der Lorbeer ist es und die Gunst der Frauen.«

[Goethe: Tasso (Anm. 7), hier S. 480f.]


»TASSO | […] | Unwiderstehlich ziehst du mich zu dir, | Und unaufhaltsam dringt mein Herz dir zu. | Du hast mich ganz auf ewig dir gewonnen, | So nimm denn auch mein ganzes Wesen hin. | Er fällt ihr in die Arme und drückt sie fest an sich. | PRINZESSIN ihn von sich stoßend und hinweg eilend | Hinweg! | LEONORE die sich schon eine Weile im Grunde sehen lassen, herbei eilend | Was ist geschehen? Tasso! Tasso! | Sie geht der Prinzessin nach. | TASSO im Begriff ihnen zu folgen | O Gott! | ALPHONS der sich schon eine Zeit lang mit Antonio genähert | Er kommt von Sinnen, halt ihn fest. | ab.«

[Goethe: Tasso (Anm. 7), hier S. 515.]


»Antonio tritt zu ihm und nimmt ihn bei der Hand. | TASSO | O edler Mann! Du stehest fest und still, | Ich scheine nur die sturmbewegte Welle. | […] | Verschwunden ist der Glanz, entflohn die Ruhe. | Ich kenne mich in der Gefahr nicht mehr, | Und schäme mich nicht mehr es zu bekennen. | Zerbrochen ist das Steuer, und es kracht | Das Schiff an allen Seiten. Berstend reißt | Der Boden unter meinen Füßen auf! | Ich fasse dich mit beiden Armen an! | So klammert sich der Schiffer endlich noch | Am Felsen fest, an dem er scheitern sollte.«

[Goethe: Tasso (Anm. 7), hier S. 519f.]


»TASSO | […] | Nein, Alles ist dahin! – Nur Eines bleibt: | Die Träne hat uns die Natur verliehen, | Den Schrei des Schmerzens, wenn der Mann zuletzt | Es nicht mehr trägt – Und mir noch über alles – | Sie ließ im Schmerz mir Melodie und Rede, | Die tiefste Fülle meiner Not zu klagen: | Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, | Gab mir ein Gott zu sagen wie ich leide.«

[Goethe: Tasso (Anm. 7), hier S. 519.]


Goethe, Johann Wolfgang: An Johann Gottfried Herder, 3. April 1790:

»Ich sollte Euch allerlei Guts sagen, und ich kann nur sagen, daß ich in Venedig angekommen bin, Ein wenig intoleranter gegen das Sauleben dieser Nation als das vorigemal. […] Ich will das Wassernest nun recht durchstören. […] Dagegen bring’ ich Euch ein Buch Epigrammen mit, die, hoff’ ich, nach dem Leben schmecken sollen.«

[Goethe, Johann Wolfgang: 2814. An J. G. Herder 3. April 1790. In: Goethes Werke. Goethes Briefe. 18, Juni 1788- 8. August 1792. Hg. von Hermann Böhlau. Bd. 9. Weimar 1891, S. 198-199, hier S. 198f.]


Goethe, Johann Wolfgang: Epigramme. Venedig, 1790:

»Frankreichs traurig Geschick, es mögen’s Große bedenken; | Aber bedenken fürwahr sollen es Kleine noch mehr. | Große gingen zu Grunde: wer aber schützte die Menge | Gegen die Menge? Da war Menge der Menge Tyrann.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Epigramme. Venedig, 1790 (Nr. 53). In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 3.2: Italien und Weimar. 1786-1790 (2). Herausgegeben von Hans J. Becker, Hans-Georg Dewitz, Norbert Miller, Gerhard H. Müller, John Neubauer, Hartmut Reinhardt und Irmtraut Schmid. München – Wien 1990, S. 123-148, hier S. 137.]


»Lange haben die Großen der Franzen Sprache gesprochen, | Halb nur geachtet den Mann, dem sie vom Munde nicht floß. | Nun lallt alles Volk entzückt die Sprache der Franken. | Zürnet Mächtige nicht! was ihr verlangtet, geschieht.«

[Goethe: Epigramme (Anm. 17), hier S. 138.]


»Alle Freiheits-Apostel, sie waren mir immer zuwider; | Willkür suchte doch nur jeder am Ende für sich. | Willst du viele befrein, so wag’ es, vielen zu dienen! | Wie gefährlich das sei; willst du es wissen? versuch’s!«

[Goethe: Epigramme (Anm. 17), hier S. 136.]


»Gib mir statt der Schwanz ein ander Wort o Priapus | Denn ich Deutscher ich bin übel als Dichter geplagt. | Griechisch nennt ich dich φαλλος, das klänge doch prächtig den Ohren. | Und auch lateinisch ist doch Mentula leidlich ein Wort | Mentula käme von Mens der Schwanz ist etwas von hinten | Und nach hinten war mir niemals ein froher Genuß.«

[Goethe: Epigramme (Anm. 17), hier S. 101.]


»Was ich am meisten besorge Bettina wird immer geschickter | Immer beweglicher wird jegliches Gliedchen an ihr | Endlich bringt sie das Züngelchen noch ins zierliche Fötzchen | Spielt mit dem artigen Selbst achtet die Männer nicht viel.«

[Goethe: Epigramme (Anm. 17), hier S. 98.]


Goethe, Johann Wolfgang: Belagerung von Maynz:

»[…] es liegt nun einmal in meiner Natur, ich will lieber eine Ungerechtigkeit begehen als Unordnung ertragen.«

[ Goethe, Johann Wolfgang: Belagerung von Maynz. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 14: Autobiographische Schriften der frühen Zwanzigerjahre. Herausgegeben von Reiner Wild. München – Wien 1986, S. 517-557, hier S. 548f]


Herder, Caroline: An Johann Gottfried Herder:

»Goethe besucht mich fleißig, er war gestern da. […] Im Ganzen will es mir nicht wohl mit ihm werden. […] Die St[ein] meint, er sei sinnlich geworden u. sie hat nicht ganz unrecht.«

[Herder, Caroline: An Johann Gottfried Herder, 15. 8. 1788. In: Herder, Johann Gottfried: Italienische Reise. Briefe und
Tagebuchaufzeichnungen 1788-1789. Herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Albert Meier und Heide
Hollmer. München 1988, S. 48.]


»Sein Betragen ist gar sonderbar. […] Die Schardt erzählte mir hernach daß er den Tag vorher auf dem tanzenden Picknick, mit keiner gescheiten Frau ein Wort beinah geredet, sondern den Fräuleins nach der Reihe die Hände geküßt, ihnen schöne Sachen gesagt u. viel getanzt hätte. Die Kalb[in] findt das nun abscheulich daß er die jungen Mädchen auf diese Weise reizt pp kurz, er will durchaus nichts mehr für seine Freunde sein […]. Für Weimar taugt er nicht mehr; im Gegenteil glaube ich, daß das Gelecke an den jungen Mädchen, dem Herzog, der dabei war, eben nicht die besten Eindrücke gibt.«

[Herder, Caroline: An Gottfried Herder (Anm. 23), S. 217.]


Goethe, Johann Wolfgang: Der Groß-Cophta:

»NICHTE […] Ritter, Sie haben nicht edel gehandelt! Durch meine Unvorsichtigkeit, durch einen Zufall haben Sie das Geheimnis erfahren. Wären Sie der Mann gewesen, für den ich Sie hielt, Sie hätten diesen Gebrauch nicht davon gemacht, Sie hätten den Domherrn unterrichten, die Juwelen beischaffen und ein Mädchen retten können, das nun unwiederbringlich verloren ist.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Der Groß-Cophta, ein Lustspiel in fünf Aufzügen. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 4.1: Wirkungen der Französischen Revolution. 1791-1797 (1). Herausgegeben von Reiner Wild. München – Wien 1988, S. 9-93, hier S. 89f.]


Goethe, Johann Wolfgang: Campagne in Frankreich:

»Aber eben deswegen weil das Stück ganz trefflich gespielt wurde, machte es einen um desto widerwärtigern Effekt. Ein furchtbarer und zugleich abgeschmackter Stoff, kühn und schonungslos behandelt, schreckte jedermann, kein Herz klang an; die fast gleichzeitige Nähe des Vorbildes ließ den Eindruck noch greller empfinden; und weil geheime Verbindungen sich ungünstig behandelt glaubten, so fühlte sich ein großer respektabler Teil des Publikums entfremdet, so wie das weibliche Zartgefühl sich vor einem verwegnen Liebesabenteuer entsetzte.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Campagne in Frankreich 1792. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 14: Autobiographische Schriften der frühen Zwanzigerjahre. Herausgegeben von Reiner Wild. München – Wien 1986, S. 335-516, hier S. 511.]


Goethe, Johann Wolfgang: Der Bürgergeneral:

»SCHNAPS O du liebliche Suppe der Freiheit und Gleichheit, sei mir gesegnet!«

[Goethe, Johann Wolfgang: Der Bürgergeneral, ein Lustspiel in einem Aufzuge. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 4.1: Wirkungen der Französischen Revolution. 1791-1797 (1). Herausgegeben von Reiner Wild. München – Wien 1988, S. 94-130, hier S. 119.]


»EDELMANN […] Kinder, liebt Euch, bestellt Euren Acker wohl, und haltet gut Haus.«

[Goethe: Der Bürgergeneral (Anm. 27), hier S. 129.]


»EDELMANN Nur gelassen! Unzeitige Gebote, unzeitige Strafen bringen erst das Übel hervor. In einem Lande, wo der Fürst sich vor niemand verschließt; wo alle Stände billig gegen einander denken; wo niemand gehindert ist, in seiner Art tätig zu sein; wo nützliche Einsichten und Kenntnisse allgemein verbreitet sind; da werden keine Parteien entstehen.«

[Goethe: Der Bürgergeneral (Anm. 27), hier S. 129.]


Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe:

»Die Aufgeregten: »Ich schrieb es zur Zeit der französischen Revolution, fuhr Goethe fort, und man kann es gewissermaßen als mein politisches Glaubensbekenntnis jener Zeit ansehen. Als Repräsentanten des Adels hatte ich die Gräfin hingestellt und mit den Worten, die ich ihr in den Mund gelegt, ausgesprochen, wie der Adel eigentlich denken soll. Die Gräfin kommt so eben aus Paris zurück, sie ist dort Zeuge der revolutionären Vorgänge gewesen und hat daraus für sich selbst keine schlechte Lehre gezogen. Sie hat sich überzeugt, daß das Volk wohl zu drücken, aber nicht zu unterdrücken ist, und daß die revolutionären Aufstände der unteren Klassen eine Folge der Ungerechtigkeit der Großen sind. Jede Handlung, die mir unbillig scheint, sagt sie, will ich künftig streng vermeiden, auch werde ich über solche Handlungen Anderer, in der Gesellschaft und bei Hofe meine Meinung laut sagen. Zu keiner Ungerechtigkeit will ich mehr schweigen, und wenn ich auch unter dem Namen einer Demokratin verschrieen werden sollte.« «

[Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 19. Herausgegeben von Heinz Schlaffer. München – Wien 1986, S. 493.]


»Man braucht nur den Egmont zu lesen, versetzte ich, um zu erfahren, wie Sie denken. Ich kenne kein deutsches Stück, wo der Freiheit des Volkes mehr das Wort geredet würde als in diesem.«

»Man beliebt einmal, erwiderte Goethe, mich nicht so sehen zu wollen, wie ich bin, und wendet die Blicke von Allem hinweg, was mich in meinem wahren Lichte zeigen könnte. Dagegen hat Schiller, der, unter uns, weit mehr ein Aristokrat war als ich, der aber weit mehr bedachte was er sagte als ich, das merkwürdige Glück, als besonderer Freund des Volkes zu gelten. Ich gönne es ihm von Herzen und tröste mich damit, daß es Anderen vor mir nicht besser gegangen.«

»Es ist wahr, ich konnte kein Freund der französischen Revolution sein, denn ihre Greuel standen mir zu nahe und empörten mich täglich und stündlich, während ihre wohltätigen Folgen damals noch nicht zu ersehen waren. Auch konnte ich nicht gleichgültig dabei sein, daß man in Deutschland künstlicher Weise ähnliche Szenen herbeizuführen trachtete, die in Frankreich Folge einer großen Notwendigkeit waren.«

»Ebensowenig aber war ich ein Freund herrischer Willkür. Auch war ich vollkommen überzeugt, daß irgend eine große Revolution nie Schuld des Volkes ist, sondern der Regierung. Revolutionen sind ganz unmöglich, sobald die Regierungen fortwährend gerecht und fortwährend wach sind, so daß sie ihnen durch zeitgemäße Verbesserungen entgegenkommen, und sich nicht so lange sträuben, bis das Notwendige von unten her erzwungen wird.«

»Weil ich nun aber die Revolutionen haßte, so nannte man mich einen Freund des Bestehenden. Das ist aber ein sehr zweideutiger Titel, den ich mir verbitten möchte. Wenn das Bestehende alles vortrefflich, gut und gerecht wäre, so hätte ich gar nichts dawider. Da aber neben vielem Guten zugleich viel Schlechtes, Ungerechtes und Unvollkommenes besteht, so heißt ein Freund des Bestehenden oft nicht viel weniger als ein Freund des Veralteten und Schlechten.«

[Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe (Anm. 30), S. 493f.]


Goethe, Johann Wolfgang: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten:

»In jenen unglücklichen Tagen, welche für Deutschland, für Europa, ja für die übrige Welt die traurigsten Folgen hatten, als das Heer der Franken durch eine übelverwahrte Lücke in unser Vaterland einbrach, verließ eine edle Familie ihre Besitzungen in jenen Gegenden und entfloh über den Rhein, um den Bedrängnissen zu entgehen, womit alle ausgezeichneten Personen bedrohet waren, denen man zum Verbrechen machte, daß sie sich ihrer Väter mit Freuden und Ehren erinnerten, und mancher Vorteile genossen, die ein wohldenkender Vater seinen Kindern und Nachkommen so gern zu verschaffen wünschte.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 4.1: Wirkungen der Französischen Revolution. 1791-1797 (1). Herausgegeben von Reiner Wild. München – Wien 1988, S. 436-550, hier S. 436.]


»Eben so wenig konnte, bei den vielen zuströmenden Neuigkeiten des Tages, der politische Diskurs vermieden werden, der gewöhnlich die augenblickliche Zufriedenheit der Gesellschaft störte, indem die verschiedenen Denkungsarten und Meinungen von beiden Seiten sehr lebhaft geäußert wurden. Und wie unmäßige Menschen sich deshalb doch nicht des Weins und schwer zu verdauender Speisen enthalten, ob sie gleich aus der Erfahrung wissen, daß ihnen darauf ein unmittelbares Übelsein bevorsteht; so konnten auch die meisten Glieder der Gesellschaft sich in diesem Falle nicht bändigen, vielmehr gaben sie dem unwiderstehlichen Reiz nach, andern wehe zu tun und sich selbst dadurch am Ende eine unangenehme Stunde zu bereiten. | Man kann leicht denken, daß der Geheimerat diejenige Partei anführte, welche dem alten System zugetan war, und daß Karl für die entgegengesetzte sprach, welche von bevorstehenden Neuerungen Heilung und Belebung des alten kranken Zustandes hoffte.«

[Goethe: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten (Anm. 23), hier S. 441f.]


»Baronesse:
Es wäre törigt, wenn ich das Interesse abzulenken gedächte, das jedermann an den großen Weltbegebenheiten nimmt, deren Opfer wir leider selbst schon geworden sind. Ich kann die Gesinnungen nicht ändern, die bei einem Jeden nach seiner Denkweise entstehen, sich befestigen, streben und wirken, und es wäre eben so törigt als grausam zu verlangen, daß er sie nicht mitteilen sollte. Aber das kann ich von dem Zirkel erwarten, in dem ich lebe, daß Gleichgesinnte sich im Stillen zu einander fügen und sich angenehm unterhalten, indem der eine dasjenige sagt, was der andere schon denkt. Auf euren Zimmern, auf Spaziergängen und wo sich Übereindenkende treffen, eröffne man seinen Busen nach Lust, man lehne sich auf diese oder jene Meinung, ja man genieße recht lebhaft der Freude einer leidenschaftlichen Überzeugung. Aber, Kinder, in Gesellschaft laßt uns nicht vergessen, wieviel wir sonst schon, ehe alle diese Sachen zur Sprache kamen, um gesellig zu sein, von unsern Eigenheiten aufopfern mußten, und daß jeder so lange die Welt stehn wird, um gesellig zu sein, wenigstens äußerlich sich wird beherrschen müssen. Ich fordere euch also nicht im Namen der Tugend, sondern im Namen der gemeinsten Höflichkeit auf: das mir und andern in diesen Augenblicken zu leisten, was ihr von Jugend auf, ich darf fast sagen, gegen einen jeden beobachtet habt, der euch auf der Straße begegnete.«

[Goethe: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten (Anm. 23), hier S. 448.]


Goethe, Johann Wolfgang: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten:

»Baronesse:
Ich tadle das Bestreben, aus Geschichten, die sich der Einheit des Gedichts nähern sollen, rhapsodische Rätsel zu machen und den Geschmack immer tiefer zu verderben. Die Gegenstände Ihrer Erzählungen gebe ich Ihnen ganz frei, aber lassen Sie uns wenigstens an der Form sehen, daß wir in guter Gesellschaft sind.«

[Goethe: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten (Anm. 23), hier S. 476.]


Schiller, Friedrich: [Einladung zur Mitarbeit an den Horen]:

»Alles, was entweder bloß den gelehrten Leser interessieren oder was bloß den nichtgelehrten befriedigen kann, wird davon ausgeschlossen sein; vorzüglich aber und unbedingt wird sie sich alles verbieten, was sich auf Staatsreligion und politische Verfassung bezieht.«

[Schiller, Friedrich: [Einladung zur Mitarbeit an den Horen]. In: Schiller, Friedrich: Sämtliche Werke in 5 Bänden. Auf der Grundlage der Textedition von Herbert G. Göpfert herausgegeben von Peter-André Alt, Albert Meier und Wolfgang Riedel. Band V: Erzählungen / Theoretische Schriften. Herausgegeben von Wolfgang Riedel. München – Wien 2004, S. 867-869, hier S. 867.]


»Zu einer Zeit, wo das nahe Geräusch des Kriegs das Vaterland ängstiget, wo der Kampf politischer Meinungen und Interessen diesen Krieg beinahe in jedem Zirkel erneuert und nur allzuoft Musen und Grazien daraus verscheucht, wo weder in den Gesprächen noch in den Schriften des Tages vor diesem allverfolgenden Dämon der Staatskritik Rettung ist, möchte es ebenso gewagt als verdienstlich sein, den so sehr zerstreuten Leser zu einer Unterhaltung von ganz entgegengesetzter Art einzuladen. In der Tat scheinen die Zeitumstände einer Schrift wenig Glück zu versprechen, die sich über das Lieblingsthema des Tages ein strenges Stillschweigen auferlegen und ihren Ruhm darin suchen wird, durch etwas anders zu gefallen, als wodurch jetzt alles gefällt. Aber je mehr das beschränkte Interesse der Gegenwart die Gemüter in Spannung setzt, einengt und unterjocht, desto dringender wird das Bedürfnis, durch ein allgemeines und höheres Interesse an dem, was rein menschlich und über allen Einfluß der Zeiten erhaben ist, sie wieder in Freiheit zu setzen und die politisch geteilte Welt unter der Fahne der Wahrheit und Schönheit wieder zu vereinigen.«

[Schiller: Horen (Anm. 36), hier S. 870.]


Goethe, Johann Wolfgang: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten:

»Gedenke der Schlange in Ehren, sagte der Mann mit der Lampe, du bist ihr das Leben, deine Völker sind ihr die Brücke schuldig, wodurch diese nachbarlichen Ufer erst zu Ländern belebt und verbunden werden. jene schwimmenden und leuchtenden Edelsteine, die Reste ihres aufgeopferten Körpers, sind die Grundpfeiler dieser herrlichen Brücke, auf ihnen hat sie sich selbst erbaut und wird sich selbst erhalten.«

[Goethe: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten (Anm. 23), hier S. 547.]


»Begierig lief das Volk noch eine Zeitlang hin und wieder, drängte und zerriß sich, auch noch da keine Goldstücke mehr herabfielen. Endlich verlief es sich allmählig, zog seine Straße und bis auf den heutigen Tag wimmelt die Brücke von Wanderern, und der Tempel ist der besuchteste auf der ganzen Erde.«

[Goethe: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten (Anm. 23), hier S. 550.]


Goethe, Johann Wolfgang: An Friedrich Schiller:

»Das Mährchen. Ich würde die Unterhaltungen damit schließen, und es würde vielleicht nicht übel seyn, wenn sie durch ein Produkt der Einbildungskraft gleichsam ins Unendliche ausliefen.«

[Goethe, Johann Wolfgang: An Friedrich Schiller, 17. 8. 1785. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Gespräche. Vierzig Bände. II. Abteilung: Briefe, Tagebücher und Gespräche. Herausgegeben von Karl Eibl zusammen mit Horst Fleig u. a. Band 4 (31): Johann Wolfgang Goethe mit Schiller: Briefe, Tagebücher und Gespräche vom 24. Juni 1794 bis zum 9. Mai 1805. Teil I: Vom 24. Juni 1794 bis zum 31. Dezember 1799. Herausgegeben von Volker C. Dörr und Norbert Oellers. Frankfurt am Main 1998 (Bibliothek deutscher Klassiker 156), S.105-107, hier S. 106.]


Goethe, Johann Wolfgang: Hermann und Dorothea:

»Schweigend nahm sie darauf die beiden Krüge beim Henkel, | Stieg die Stufen hinan, und Hermann folgte der Lieben. | Einen Krug verlangt’ er von ihr, die Bürde zu teilen. | »Laßt ihn«, sprach sie; »es trägt sich besser die gleichere Last so. | Und der Herr, der künftig befiehlt, er soll mir nicht dienen. | Seht mich so ernst nicht an, als wäre mein Schicksal bedenklich! | Dienen lerne beizeiten das Weib nach ihrer Bestimmung; | Denn durch Dienen allein gelangt sie endlich zum Herrschen, | Zu der verdienten Gewalt, die doch ihr im Hause gehöret.« «

[Goethe, Johann Wolfgang: Hermann und Dorothea. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 4.1: Wirkungen der Französischen Revolution. 1791-1797 (1). Herausgegeben von Reiner Wild. München – Wien 1988, S. 551-629, hier S. 608.]


Goethe, Johann Wolfgang: Die natürliche Tochter:

»Nicht ist von Recht, noch von Gericht die Rede; | Hier ist Gewalt! entsetzliche Gewalt …«

[Goethe, Johann Wolfgang: Die natürliche Tochter. Trauerspiel. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 6.1: Weimarer Klassik. 1798-1806 (1). Herausgegeben von Victor Lange. München – Wien 1986, S. 241-326, hier S. 292.]


»König: […] | O diese Zeit hat fürchterliche Zeichen, | Das Niedre schwillt, das Hohe senkt sich nieder, | Als könnte Jeder nur am Platz des Andern | Befriedigung verworrner Wünsche finden, | Nur dann sich glücklich fühlen, wenn nichts mehr | Zu unterscheiden wäre, wenn wir alle, | Von einem Strom vermischt dahingerissen, | Im Ozean uns unbemerkt verlören. | O! laß uns widerstehen, laßt uns, tapfer, | Was uns und unser Volk erhalten kann, | Mit doppelt neuvereinter Kraft erhalten!«

[Goethe: Die natürliche Tochter (Anm. 42), hier S. 252.]


»Eugenie: […] | Denn, wenn ein Wunder auf der Welt geschieht; | Geschieht’s durch liebevolle, treue Herzen.«

[Goethe: Die natürliche Tochter (Anm. 42), hier S. 323.]


Goethe, Johann Wolfgang: [Paralipomenon zu Die natürliche Tochter]:

»Nach seinem Sinne leben ist gemein, | Der Edle strebt nach Ordnung und Gesetz.«

[Goethe, Johann Wolfgang: [Paralipomenon zu Die natürliche Tochter]. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 6.1: Weimarer Klassik. 1798-1806 (1). Herausgegeben von Victor Lange. München – Wien 1986, S. 942.]