Groth & Hebbel. Eine ungewöhnliche Dichterfreundschaft

Projektseminar im Wintersemester 2018/19

Das Institut für Neuere Deutsche Medien und Literatur der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel nahm den 200. Geburtstag des niederdeutschen Dichters Klaus Groth (1819–1899) zum Anlass, um ihn im Rahmen einer literatur- und kulturgeschichtlichen Doppelausstellung im Klaus-Groth-Museum in Heide sowie im Hebbel-Museum in Wesselburen zu ehren. Konzipiert und kuratiert wurde die Ausstellung im Rahmen des Projektseminars »Zwei ›norddeutsche Dioskuren‹. Literaturausstellung zu Friedrich Hebbel und Klaus Groth« des Studiengangs »Gegenwartsliteratur/Literaturvermittlung« im Wintersemester 2018/19 von fortgeschrittenen Master-Studierenden unter der Leitung von Julia Ilgner und Dr. Hargen Thomsen. Die Idee, den Lyriker, Erzähler, Publizisten und Gelehrten Groth, der selbst zeitweise als Dozent und Honorarprofessor an der Kieler Hochschule wirkte, einem anderen großen Schriftsteller seiner Zeit, nämlich seinem Landsmann Friedrich Hebbel (1813–1863), gegenüberzustellen, zielt dabei auf eine Leerstelle der Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts. Denn obgleich beide Dichter derselben Region entstammten, ähnliche Lebenswege einschlugen und sich ungeachtet ihres höchst unterschiedlichen Temperaments und Charakters gegenseitig wertschätzten, sind sie bislang kaum jemals im Zusammenhang betrachtet worden. An dieser Stelle setzt die Ausstellung an und spürt systematisch die Vergleichs- und Berührungspunkte in Leben und Werk beider Schriftsteller auf: Biographische Parallelen wie die gemeinsame Herkunft aus Dithmarschen, das persönliche Ringen um die Dichterwerdung und der mühevolle soziale Aufstieg erfahren dabei ebenso Beachtung wie die werkgeschichtliche Verwandtschaft, sozial- und kulturgeschichtliche Kontexte sowie Aspekte der Rezeption. Neben dokumentarischem Material zu Leben und Werk, darunter Auszüge aus dem Briefwechsel beider Autoren, waren auch selten gezeigte Originalausgaben sowie künstlerisch bedeutende Porträts und Veduten von verschiedenen Leihgebern, insbesondere der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek, zu sehen.

Die temporäre Sonderausstellung war in die Dauerausstellung der beteiligten Literaturmuseen integriert. Sie wurde anlässlich der Jubiläums-Feierlichkeiten zu Groths Geburtstag am 28. April in Heide eröffnet und war bis zum 20. Oktober in beiden Museen zu sehen. (Zur Pressemitteilung).

Ansprechpartner:        

Julia Ilgner, Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien, (ilgner@ndl-medien.uni-kiel.de)

Dr. Hargen Thomsen, Hebbel-Gesellschaft e. V. (info@hebbel-gesellschaft.de)