Die Hochaufklärung

Zur ›Hochaufklärung‹ wird diejenige Literatur gerechnet, die bald nach 1750 entstanden ist. Als entscheidender Impulsgeber kann Gotthold Ephraim Lessing gelten: In Abgrenzung zur rational durchorganisierten Dichtung der Frühaufklärung setzt Lessing sehr bald – und sehr entschieden – auf deren Gegenteil: auf eine Literatur, die zuallererst emotional wirken will und also der Sinnlichkeit weit mehr zutraut als der Vernunft. In dieser Konzentration auf das Emotionale ist die leitende Innovation der Hochaufklärung oder auch Phase der ›Empfindsamkeit‹ zu sehen.