Metrik

(f.), Verslehre, Lehre von den strukturbildenden Prinzipien der Verssprache wie Versmaße (Metrum), Strophen, Reim und Rhythmus. Zu unterscheiden sind 1. eine rein silbenzählende Metrik mit Festlegung der Silbenanzahl (frz. Metrik, im dt. Barock von Weckherlin geübt) und im Gegensatz dazu drei Formen einer versch. Silbenklassen unterscheidenden Metrik: 2. quantitierende Metrik mit Unterscheidung der Silbendauer (gr., röm. Metrik), 3. akzentuierende Metrik mit Unterscheidung von betonten und unbetonten Silben (engl., dt. Metrik seit Opitz) und 4. tonale Metrik mit Unterscheidung der Tonhöhe (event. klass. chines. Metrik). So werden bei der Verwendung antiker Versmaße im Deutschen die antiken Längen zu betonten, die Kürzen zu unbetonten Silben, der Problematik solcher Übertragungen stellt sich die vergleichende Metrik. Die systematische Metrik erfasst die verschiedenen metrischen Gliederungsformen wie Versfuß, Vers, Strophe und Gedichtformen (Sonett, Ode etc.); die historische Metrik die zeitliche Abfolge versch. Metriken.