Manierismus

(m.), gesamteuropäischer, ursprünglich aus der bildenden Kunst stammender Stilbegriff für die Übergangsphase von der Renaissance zum Barock (1530-1630), gekennzeichnet durch Experimente mit formalen Extremen. Im literaturhistorischen Sinn Bezeichnung für einen selbstzweckhaften, nachdrücklich artifiziellen Stil unter Verwendung zahlreicher Tropen, Metaphern und Concetti. Berühmte literarische Vertreter waren in Spanien Luis de Gongora (Gongorismus), in Italien Giambattista Marino (Marinismus), in Deutschland v. a. Harssdörffer und die schlesische Dichterschule (Lohenstein, Hofmannswaldau).