Ode

(f.), meist reimlose, strophische Form der Lyrik, die sich durch Erhabenheit und Feierlichkeit auszeichnet. In der gr. Antike war die Ode der Überbegriff für alle zur Musikbegleitung vorgetragene Lyrik, sie umfasste also das Chorlied ebenso wie die Monodie; die festen Versmaße der letzteren gingen als spezielle Odenmaße in die Tradition ein. Horaz verband die pindarische Tradition des Chorlieds mit monodischen Elementen. Die deutsche Odendichtung setzt mit sangbaren Liedern gesellschaftlichen Inhalts im Barock ein (Weckherlin, Opitz, Fleming, Gryphius). Höhepunkte bilden die pathetischen Oden Klopstocks, der die (neuzeitl.) Bestimmung der Ode als erhaben-feierliches Gedicht wesentlich prägte, sowie Hölderlin. Die Abgrenzung der Ode, v.a. in ihrer frei-rhythmischen Form, von der Hymne wird schon bei Klopstock und dann in der Lyrik des Sturm und Drang fließend.

 

Novelle

ital. ›novella‹ = ›Neuigkeit‹ (Geschichte, die man unbedingt weitererzählen will, etwas Interessantes); epische Form, die nach Goethe »eine sich ereignete unerhörte Begebenheit« zum Gegenstand hat; nach Paul Heyse ist die Novelle eine Erzählform, die einen elementaren Kern (einen ›Falken‹) enthält, um den sich die Handlung dreht

Hymne

(f., auch gr. Hymnos, lat. Hymnus, m.), feierlicher Lob- und Preisgesang zu Ehren eines Helden oder Gottes, meist religiös motiviert. In der gr. Antike Einzel-, Wechselgesang oder Chorlied mit einem meist dreiteiligen Aufbau in Anrufung des Gottes, Erzählung mythischer Ereignisse und Gebet; meist in Hexametern, vgl. auch Dithyrambus. Im Mittelalter Bezeichnung für einen strophisch gegliederten, lat. Lobgesang Gottes im Umkreis der christlichen Liturgie; im Barock noch strophisch gegliedert als Preisgesang auf Gott, Helden, Fürsten, abstrakte Begriffe und Tugenden; in Empfindsamkeit und Sturm und Drang v.a. durch die Hymnendichtung Klopstocks und des Göttinger Hains bedeutsame lyrische Gattung zum Ausdruck von Ergriffenheit und Erhabenheit, hier nicht mehr eindeutig von der Ode zu trennen.

Epos

griech. ›Wort‹, ›Erzählung‹; narrative Großform in Versen

 

Chorlied

(n.), a) im antiken Griechenland weitverbreitete lyrische Dichtung für den Gesangsvortrag eines Chores; viele gr. Chorlieder sind triadisch in Strophe/Ode, Antistrophe/Antode und Epode eingeteilt (vgl. Pindarische Ode); b) konstitutives Element der antiken Tragödie, die sich aus Chorwettbewerben anlässlich der Dionysien und den dort vorgetragenen Dithyramben durch Einführung einer Wechselrede zwischen Chor und Chorführer sowie der Schauspieler entwickelte. Formen: Parodos (Einzugslied), Stasimon (Standlied), Exodos (Auszugslied), Ggs.: Monodie; c) allgemein jede für den Gesangsvortrag eines Chores als Vielzahl von Stimmen bestimmte lyrische Dichtung (Ggs.: Monodie).