geschlossene (tektonische) Form

charakteristisch für geschlossene Dramen ist u.a. die Wahrung der aristotelischen Einheiten (Ort, Zeit, Handlung)
offene (atektonisch) vs. geschlossene (tektonisch) Form auf Oskar Walzel zurückgehende Unterscheidung, die vor allem von Volker Klotz (Geschlossene und offene Form im Drama, 1960) aufgegriffen wurde

episches Theater

von Brecht eingeführter Begriff; anti-aristotelische Theaterform mit Lehrcharakter, in der epische Elemente (z.B. Erzähler) integriert werden; z.B. Brecht: Mutter Courage und ihre Kinder (1939)

Bürgerliches Trauerspiel

Form der Tragödie seit der Mitte des 18. Jh. (bis zur Mitte des 19. Jh.) ohne Geltung der Ständeklausel bei Thematisierung privater, familiärer Probleme; z.B. Lessing: Miß Sara Sampson (1755)

Komödie

(Lustspiel) Grundform des Dramas, bei dem die Handlung glücklich endet (z.B. durch eine Hochzeit); kennzeichnend sind (traditionell) niederer Stil und ein niederes Figureninventar (Ständeklausel); z.B. Gryphius: Horribilicribifax (1663); Kleist: Der zerbrochene Krug (1806)

Tragödie

(Trauerspiel) Grundform des Dramas, bei dem der Zuschauer durch Erzeugung von Jammer (phobos) und Schaudern (eleos) von ebendiesen Gefühlen gereinigt werden soll (Katharsis); kennzeichnend sind (traditionell) hoher Stil und ein gehobenes Figureninventar (Ständeklausel); die Tragik (unverschuldete Schuld) bestimmt die Fallhöhe; z.B. Gryphius: Leo Armenius (1650); Schiller: Die Braut von Messina (1803)

Drama

(Schauspiel) allg. Gattungsbezeichnung für i.d.R. zur Aufführung bestimmte Texte ohne vermittelnde Erzählinstanz (im Gegensatz zum Roman).

Prosa-Drama

in Prosa geschriebenes Drama, seit dem 18. Jh. zunehmend üblich; z.B. Lenz: Die Soldaten (1776); Brecht: Der gute Mensch von Sezuan (1943); Dürrenmatt:
Die Physiker (1962)

Versdrama

in Versen geschriebenes Drama; bis ins 18. Jh. Norm; daher verwendet man den Begriff V. erst für Dramen seit dem 19. Jh.; z.B. Hofmannsthal: Der Tor und der Tod (1893)

Lesedrama

Dramentexte sind i.d.R. für die Realisierung auf einer Bühne konzipiert. Eine Reihe von Dramen ist schwer aufführbar bzw. gar nicht für eine Aufführung  konzipiert; z.B. Tieck: Der gestiefelte Kater (publiziert 1797, erst 1844 uraufgeführt), Kraus: Die letzten Tage der Menschheit (1922, über 700 S.)

Theaterwissenschaft

Während die Literaturwissenschaft sich vornehmlich mit den Dramentexten beschäftigt, konzentriert sich die Theaterwissenschaft auf die tatsächliche Realisierung auf der Bühne, wo Aspekte der Inszenierung (Bühnenbild, Schauspieler etc.) hinzukommen