Dekonstruktion

methodologisches Paradigma auf der Basis der poststrukturalistischen Zeichentheorie (Poststrukturalismus); während der Strukturalismus versucht, den (eindeutigen) ›Sinn‹ eines Textes zu rekonstruieren, bestreitet die Dekonstruktion die Möglichkeit eines einzigen Textsinns und richtet deshalb das eigene Erkenntnisinteresse darauf aus, die jedem Text inhärenten Widersprüche aufzuspüren. Hintergrund: Zeichen werden als mehrdeutig und unscharf verstanden; die Technik der Dekonstruktion richtet sich daher vor allem auf die Analyse von Mitteln uneigentlichen Sprechens, z.B. auf Metaphern und Metonymien, die mehrdeutig sind und den ›eigentlichen‹ (z.B. vom Autor intendierten) Sinn unterlaufen. Kontext: Die Dekonstruktion übt Kritik am sog. Logozentrismus der abendländischen Philosophie; der Dekonstruktion zufolge kann die Wirklichkeit nicht vollständig begriffen und beherrscht werden, da wir unser rationales Handwerkszeug – die Sprache – nicht kontrollieren können.