Satire – Aggression und Komik in Literatur und Film

Ringvorlesung / Wintersemester 2018/19

Inhalt der Vorlesung:

Hasskommentare im Internet, Zivilisationsbrüche in der Kommunikation – die aktuelle Empörung über den Verlust aller Hemmschwellen in der Rede lässt manchmal in den Hintergrund treten, dass es eine lange und gut etablierte Tradition kalkulierter Aggressivität in der Literatur immer gegeben hat: die Satire. Sie war niemals unumstritten. Einerseits wurde sie gern als höchstnötiges Ausmisten des Augiasstalls der Welt verstanden und gerechtfertigt. Als diejenigen, die grundsätzlich kein gutes Haar an der Welt lassen, wurden Satiriker aber auch immer wieder angefeindet und der Satire ihr Recht sich zu artikulieren aberkannt.

Die Ringvorlesung des Instituts für Neuere deutsche Literatur und Medien der CAU Kiel wird sich bedeutenden Autorinnen und Autoren widmen, die in dieser satirischen Tradition stehen. Die einführende Vorlesung von Bernd Auerochs am 30. Oktober thematisiert Begriff, Geschichte und Aktualität der Satire. Danach folgt ein bunter Reigen wichtiger Satiriker und satirischer Werke, der vom spätmittelalterlichen Reineke Fuchs-Epos bis zu Loriot und Gerhard Polt reicht. Mit dem Nationalsozialismus als Objekt von Satire befassen sich Vorträge zu Klaus Manns „Mephisto“ und zu Ernst Lubitschs brillanter Filmsatire „Sein oder Nichtsein“. Ein Schwerpunkt der Ringvorlesung (mit Vorträgen zu Karl Kraus, Elfriede Jelinek und Thomas Bernhard) wird auch auf der besonders beißenden (und darum vielfach auch besonders komischen) österreichischen Tradition der Satire liegen.

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Aufzeichnung nicht verfügbar.