vraisemblance

frz. ›Wahrscheinlichkeit‹; Element der doctrine classique; Verpflichtung des Dramas auf ›Wahrscheinlichkeit‹, d.h. auf die Illusion von ›Wahrheit‹; erkennbar an kausaler Motivierung und rationaler Kontrollierbarkeit

Stichomythie

griech. ›stichos‹ = ›Zeile‹; ›mythos‹ = ›Rede‹; ›Zeilenrede‹: Dialog von Figuren, wobei Zeile für Zeile (bzw. Vers für Vers) ein Sprecherwechsel stattfindet; dient der rhetorischen Intensivierung

Stasimon

(n., Pl. Stasima) Standlied; meist strophisches, auf der Orchestra gesungenes Chorlied des antiken Dramas, das die einzelnen Schaupielszenen (Epeisodia) voneinander trennt. Vgl. auch Parodos, Exodos.

 

Polyphonie

(f.), Mehrstimmigkeit; a) nach M. Bachtins Theorie der Dialogizität versammelt ein polyphoner Roman im Gegensatz zu einem monologischen (Monologizität) eine Vielzahl von divergierenden Stimmen und Perspektiven. Polyphonie und Dialogizität werden oft synonym verwendet; b) mehrstimmiger Gesang, Ggs.: Monodie.

 

phobos

Katharsis

 

pathos

griech. ›Unglück‹, ›Leid‹, ›Affekt‹, ›Leidenschaft‹; bezeichnet in der aristotelischen Dramentheorie den Schmerz, den der tragische Konflikt bei den Figuren auslöst

 

Parodos

(f.), a) seitlicher Zugang zur Orchestra im antiken Drama, b) das Einzugslied des Chors beim Betreten der Orchestra im antiken Drama, urspr. der Anfang des Dramas bzw. Dityhrambus, später nach dem Prolog. Vgl. auch Stasimon, Exodos, Chorlied.

 

Orchestra

(f.), urspr. kultischer Tanzplatz der Dionysien, später Spielraum des attischen Dramas zwischen Zuschauertribüne und Bühnenhaus; im 17. Jh. ging die Bezeichnung Orchestra nach der Verlegung der Musiker aus dem hinteren Bühnenraum in den Halbkreis vor der Bühne auf die Musiker über.

Monodie

(f.), a) in der antiken Tragödie lyrischer, von Aulos, Lyra oder Kithara (Flöten bzw. Leierinstrumenten) begleiteter Einzelgesang im Ggs. zum Chorlied, b) allgemein Einzelgesang (Ggs.: Chorlied), unbegleitet oder mit einer instrumentalen Begleitung in derselben Melodieführung, also immer einstimmig (Ggs.: Polyphonie).

 

klassische Dämpfung

dramaturgisches Prinzip: in der Hochstil-Form der Tragödie darf innerhalb des klassizistischen Dramenkonzepts aufgrund der Maßgabe der bienséance z.B. von körperlichen Bedürfnissen keine Rede sein